Lehrgänge

Der Beruf der Küsterin oder des Küsters in der Kirche ist anspruchsvoll.
Ganz gleich, ob sie nur wenige Stunden im Monat oder im vollen Dienstumfang tätig sind.
Neben dem Wissen um liturgische Zusammenhänge im Gottesdienst oder technischen Kenntnissen ist im Alltag immer wieder die persönliche Kompetenz gefragt. Vor allem für die Menschen, die keinen oder wenig Kontakt zur Kirche haben. In vielen Fällen sind Küsterinnen und Küster erster Ansprechpartner, wenn es um Fragen zur Kirche, zur Gemeinde oder einfach nach dem Namen der Pfarrerin/ des Pfarrers geht.
Gemeinsam mit dem Amt für missionarische Dienste und der Evangelischen Küstervereinigung haben wir darum ein neues Ausbildungskonzept erarbeitet.

Evangelische Küstervereinigung Westfalen – Lippe

Liebe Küsterinnen und Küster in Lippe und Westfalen,
ab dem Jahr 2024 werden die Seminare in einem neuen Modulsystem angeboten.
Bisher gab es jährlich ein langes „Grundmodul“ über 5 Tage und vier kleine thematische Module über drei Tage, von denen jeweils zwei im Jahr stattfanden. Wenn eine Küsterin bzw. ein Küster das lange und zwei beliebige kurze Module absolviert hatte, wurde sie bzw. er vom Landeskirchenamt zu einem Kolloquium, einem informellen Gespräch, eingeladen und bekam an diesem Tag ein Zertifikat über die abgeschlossene „Ausbildung“ überreicht.
Nun werden die insgesamt 5 Module auf vier reduziert, innerhalb von zwei Jahren besucht werden können. Ein Zertifikat wird dann nach Absolvierung der vier Module automatisch überreicht.
Seminare für Küsterinnen und Küster
Der Küsterberuf zählt mit zu den ältesten kirchlichen Berufen. Darum ist es gut und wichtig sich auch durch kompetente Fortbildungen weiter zu qualifizieren. Die Verantwortung des Küsterlehrgangs, der von der Landeskirche in Verbindung mit der Küstervereinigung Westfalen-Lippe durchgeführt wird, liegt federführend im oikos-Institut für Mission und Ökumene. Die Seminare werden in einem modularen System durchgeführt. Jedes Jahr werden zwei Module von Montagnachmittag bis Donnerstagvormittag angeboten. Wenn eine Teilnehmende / ein Teilnehmer alle vier Module absolviert hat, bekommt sie / er ein vom Landeskirchenamt ausgestelltes Zertifikat. Mit diesem wird die Möglichkeit geschaffen, schneller in die nächste Gehaltsstufe zu gelangen.
Vorstellung der Themen und Inhalte der einzelnen Module
Seminar: Rund um den Beruf
Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. (1. Korinther 12,4-6)
Der Küster / die Küsterin sorgt durch seinen / ihren Dienst in diesem auch geistlichen Amt für die äußeren Voraussetzungen des Alltags der Kirchengemeinde. Obwohl ein Großteil seiner / ihrer Aufgaben technischen und organisatorischen Charakter besitzt, kann seine / ihre Tätigkeit nicht von den geistlichen Inhalten christlichen Lebens getrennt werden. Dazu gehören dem Dienst entsprechende Umgangsformen wie Hilfsbereitschaft, Urteilsvermögen und Urteilskraft. Außerdem sind Entscheidungsfähigkeit im Rahmen der Aufgabenübertragung und selbständiges Arbeiten unerlässlich. Im Seminar werden verschiedene grundsätzliche Einheiten zu Dienstrecht, Arbeitsrecht und dem Berufsbild insgesamt vorgestellt, diskutiert und immer wieder mit biblischen Themen in einen Zusammenhang gebracht.
Seminar: Rund um den Gottesdienst
„Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.“ (Psalm 27,4)
Eines der Aufgabenschwerpunkte für Küsterinnen und Küster ist die Begleitung der gemeindlichen Gottesdienste. In diesem Seminar geht um die die Geschichte und die Grundlagen der gottesdienstlichen Feier. Praktische und theologische Gesichtspunkte verschiedener gottesdienstlicher Themen wie auch Taufe und Abendmahl werden angesprochen. Kirchenjahreszeitliche Feste kommen ebenso in den Blick wie eine Reise durch das Evangelische Gesangbuch. Weitere Themenstichpunkte sind Blumenschmuck, der Gebrauch von Kerzen, Klingelbeutel und Abendmahlsgeräten.
Seminar: Rund um die Gemeinde
Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. (Apostelgeschichte 2,46+47)
Die Gemeinde ist der Ort, wo Kirche in der Welt Gestalt gewinnt. Dazu braucht es bestimmte Strukturen und Formen, wie unterschiedliche Menschen zusammenkommen können. Der Küster / die Küsterin hat in bestimmten Bereichen der Gemeinde dann auch seine / ihre je eigenen Anforderungen und Aufgaben. Für die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gruppen und Kreisen, den Besuchenden, Gästen und Teilnehmenden der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen ist gute Kontaktfähigkeit eine wichtige Voraussetzung. Themen sind beispielsweise Kommunikation und Konflikte, Seelsorge „zwischen Tür und Angel“, der Umgang mit technischen Geräten, Rechtsfragen und Themen des Umwelt- und Klimaschutzes.
Seminar: Rund um die Kirche
Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Johannes 17,20+21)
Die Erfüllung der Bitte Jesu aus dem Hohepriesterlichen Gebet steht noch aus. „Die Kirche“ ist auch ein Gebäude mit bestimmten Anforderungen, denen sich Küsterinnen und Küstern zu stellen haben (Heizen, Lüften, Glocken, Uhren, Orgel, „heilige Geräte“). „Die Kirche“ ist auch die Versammlung der Gemeinde vor Ort in einem Umfeld anderer und zugleich ist „die Kirche“ auch die weltweite Gemeinschaft aller Christinnen und Christen. So schauen wir, mit wem wir welche ökumenische Gemeinschaft haben, wie diese in den Gemeinden aussehen kann und betrachten auch die Frage, wie viel Unterschiedlichkeit eine Einheit vertragen kann. Dazu werden aber auch die Ränder christlichen Glaubens und anderer Weltanschauungen und Religionen in den Blick genommen. Darüber hinaus wird ein Überblick über die Geschichte und Struktur der Ev. Kirche von Westfalen gegeben.
Bei allen Modulen wir ein Eigenanteil von 250,- € erhoben. Dieser Betrag wird in der Regel von der Kirchengemeinde bezahlt.
Die Termine für die Jahre 2024 und 2025 sind folgende:
Seminar: Rund um den Beruf
15.-18. April 2024 (Beginn am Montag um 14.30, Ende am Donnerstag gegen 12 Uhr vor dem Mittagessen)
Ort: Lukaszentrum Witten, Pferdebachstr. 39a, Witten
Seminar: Rund um den Gottesdienst
9.-12. September 2024 (Beginn am Montag um 14.30, Ende am Donnerstag gegen 12 Uhr vor dem Mittagessen)
Ort: Lukaszentrum Witten, Pferdebachstr. 39a, Witten
Seminar: Rund um die Gemeinde
31. März – 03. April 2025 (Beginn am Montag um 14.30, Ende am Donnerstag gegen 12 Uhr vor dem Mittagessen)
Ort: Haus Villigst, Iserlohner Str. 25, Schwerte
Seminar: Rund um die Kirche
03. – 06. November 2025 (Beginn am Montag um 14.30, Ende am Donnerstag gegen 12 Uhr vor dem Mittagessen)
Ort: Lukaszentrum Witten, Pferdebachstr. 39a, Witten
Anmelden können sich nur hauptamtliche Küsterinnen und Küster sowie Hausmeisterinnen und Hausmeister. Ein Anmeldeformular gibt es auf der Webseite www.oikos-institut.de oder per Anfrage an alexandra.wassweiler@ekvw.de bzw. 0231-540960